Fuessen_St._Sebastian_Sakristei - Fotograf Richard Hartmann

Füssener Festtage
Alter Musik

Füssens Geschichte ist im südschwäbischen Raum einzigartig: Das ehemalige Benediktinerkloster St. Mang prägte über Jahrhunderte das Allgäu. Das wiederbelebte „Füssener Osterspiel und Marienklage“ von 1453 bezeugt 2022 eindrucksvoll die große Leidenschaft, die die Füssener Mönche der Musik entgegenbrachten. Bei den häufigen Aufenthalten des deutsch-römischen Kaisers Maximilian I. am Übergang vom 15. zum 16. Jhd. spielte die kaiserliche Hofkapelle Werke illustrer Komponisten wie Heinrich Isaac, Ludwig Senfl und Paul Hofheymer. Bis zur Säkularisation bereicherten Füssener Äbte und Mönche wie Gallus Zeiller und Benedikt Lechler das tägliche Chorgebet mit kompositorischen Eigenproduktionen. Wichtiger Bestandteil aller musikalischen Schöpfungen war dabei die Laute, „dem“ Instrument des 16. Jhds. schlechthin. Füssens umliegende Fichtenwälder boten hierfür ideale Voraussetzungen zum Bau dieser Instrumente und verhalfen der Stadt zum liebenswerten Beinamen „Wiege des europäischen Lautenbaus“. Erstmals wieder erklingen vom 7.-11. Juni 2023 diese aus dem Dornröschenschlaf geweckten Werke und Instrumente vom Mittelalter bis zum 19. Jhd. an authentischen, teilweise über 500 Jahre alten, Originalschauplätzen.

Die Organisation übernimmt der Trägerverein „Füssener Festtage Alter Musik e.V.“ (i.Gr.) unter dem Ehrenprotektorat von BM a.D. Dr. Theo Waigel und mit Unterstützung des Bayerischen Kulturfonds. Initiatoren und Gründungsmitglieder vereinen bayernweite Vernetzung und Engagement ebenso, wie in der historischen Aufführungspraxis Mitwirkende, Geisteswissenschaftler und Helfende.